Hochschulen und Wissenschaftliche Einrichtungen insgesamt dürfen sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr als solitäre Gebilde verstehen. Sie müssen ihre Anliegen vermitteln, ihre Interessen vertreten und tuen sich damit schwer.
Bereits seit
Beginn der siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts erfordert die
„Finanzsituation des Bundes und der Länder … eine (wiederkehrende) Neuorientierung
der deutschen Hochschulpolitik“ ([1], S. 15). „Zentrales Problem der
Universität“ bleibt „das Geld“ ([1], S. 53). So tritt der „Aspekt der
Leistungsfähigkeit im Rahmen der Forschung und Lehre“ als Möglichkeit einer
„wettbewerbsfähigen Positionierung“ in den Vordergrund ([2], S. 7).
MARKEN-IDENTITÄTSPRISMA DER HOCHSCHULE“ (IN ERWEITERUNG VON [2], S. 135) |
„Exzellente
Forschung“ muss hier ebenso ein Mittel der „Differenzierung“ sein, wie die
„Erweiterung des Angebots“ z.B. im Wissens- und Technologietransfer (WTT) ([2],
S. 14, 111). Die Abbildung zeigt anhand eines Identitätsprismas die
Möglichkeiten einer Universität, sich aus Sicht des Marketings zu
positionieren. Rot markiert sind die Personen, Rollen, Aufgaben oder Faktoren,
die es erlauben, eine Universität intern und extern als Universität mit dem
Schwerpunkt „Gründungen“ oder „Entrepreneurship“ zu präsen tieren. Es zeigt
sich, dass auf allen Handlungsebenen Änderungen oder Anpassungen vorgenommen
werden sollten.
Zunächst
muss Personal bereitgestellt werden und müssen Prozesse und Abläufe einer
solchen Ausrichtung angepasst werden. Dafür bedarf es Fürsprecher auf oberster
Leitungsebene, die sich dem Thema Wissenstransfer und Gründungen verschreiben.
Um die Binnenkultur der Hochschule zu ändern, empfiehlt sich die Einrichtung
eines Lehrstuhls für Entrepreneurship.
Darauf
aufbauend kann es insofern glückbringend zu einer Änderung der Selbstwahrnehmung
von Hochschülern und Mitarbeitern kommen, als dass „Selbständigkeit“ als
Karriereziel erklärt wird. Dafür sollte die Rolle des „Selbständigen“ positiv
dargestellt werden können.
Letztendlich
besteht damit ein Bedarf, das Umfeld, in dem sich eine Hochschule bewegt, so um-
und auszubauen, dass ein funktionierendes Unterstützungsnetzwerk entsteht ([2],
S. 132ff).
[1] - Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft: “Wozu Universitäten – Universitäten
wohin?”; 1993; Verwaltungsgesellschaft für Wissenschaftspflege mbH
[2] - Voss, Rödiger: “Hochschulmarketing“; 2005; JOSEF EUL VERLAG
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