Samstag, 13. April 2013

PA – Analyse IV für den Ausbau des Stromnetzes für Erneuerbare Energien: Issues Analyse



Die nachfolgende Issues – Analyse wird stark gekürzt wiedergegeben und betrachtet vor Allem die Issues, die schon vor Fukushima galten. Man erkennt aber recht gut den leichten politischen Spin in den Argumentationen.

● „Die-Dagegen-Partei“ / „Dagegen-Republik“: Diese Begriffe werden von der CDU / FDP-Regierung zur Adressierung der Grünen verwendet. Bürger, die „dagegen“ sind, behindern den Standort Deutschland.

● „Wutbürger“: Pressebegriff, der Mitglieder von Bürgerinitiativen als Wohlstandsbürger diffamiert, die gegen jede dem Allgemeinwohl dienende Infrastrukturmaßnahmen sind. 

File:MittlererSchlossgartenWasserwerfer 2010-09-30.jpg
"Stuttgart 21: Wasserwerfer im Mittleren Schlossgarten, 30. September 2010"
(Quelle: Wikipedia / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported / Autor: Mussklprozz)
Oder anders ausgedrückt: „Der deutsche Bürger möchte überall Autobahnen von A nach B haben! Nur nicht da, wo er wohnt!

● „Erneuerbare Energien erhöhen die Strompreise  / „Solardachbetreiber schädigen die Mieter“: Einerseits verbergen sich hier starke Sachargumente. Andererseits versuchten die großen Stromerzeuger, das EEG mit diesem Argument durch ein EU-Quotensystem zu ersetzen, welches vor Fukushima das deutsche Oligopol hätte absichern sollen.

Heute bezeugt dieses Issue nur noch die völlige Untätigkeit der Bundesregierungen nach Rot – Grün! Das Kaninchen „Bundesregierung“ sitzt schockstarr vor der Schlange „explosionsartiger Ausbau der EEs auf lokaler Ebene“ und tut: nichts!

● „Brückentechnologie“: War mal ein Wahlkampfthema der CDU / FDP – Bundesregierung und ist es noch heute in einzelnen Bundesländern mit z.B. Braunkohleförderung und -kraftwerken.  Mit diesem Argument wurde ursprünglich die Verlängerung der Atomlaufzeiten begründet.

Die Verlängerung hätte den Energieerzeugern mehr Zeit gegeben, um ihre Marktposition zukunftsfähig (politisch wie wirtschaftlich) abzusichern.

● „Wo die Sonne am stärksten ist“: Dieses Argument wird von der CDU / FDP-Regierung, den großen Stromerzeugern und von XYY selbst verwendet. Starkes Argument pro „Desertec“.

Zugespitz würde dieses Argument allerdings bedeuten, dass niemand in Grönland oder auf Spitzbergen Solarenergie einsetzen sollte, man aber sehr wohl Stromkabel von Marokko ausgehend dorthin verlegen „sollte“!

● „Kosten“: Das Kostenargument wird immer und gerne unspezifisch generalisiert gegen eine stärkere Bürgerbeteiligung angeführt. Im Bereich der Stromtrassen wird von der BNetzA und Dena z.B. ein siebenfach höherer Preis für Überland - Erdstromleitungen prognostiziert.

● „Intelligente Netze“ / „Herausforderung des Jahrhunderts“ / „Win-Win-Situation“ „Wachtumspotentiale“: Mit diesen Argumenten sollen Groß - Infrastrukturmaßnahmen mit positiven Werten belegt werden. Wird auch oft im Zusammenhang mit „Desertec“ und einem Stromnetz (Smart Grid) der Zukunft verwendet.

● „So wie in der Schweiz geht es in Deutschland nicht!“
Hier handelt es sich um ein klassisches Totschlagargument! Dieses Issue wird daher nie mit Fakten belegt. Ziel ist es, eine demokratische Einbindung des Bürgers als nicht praktikabel darzustellen.

Das Grundprinzip der verwendung von Issues sollte somit erfaßbar sein.

Keine Kommentare: