Dienstag, 26. Februar 2013

Nach der Wahl in Italien – die Austerity-Politik in der EU steht vor ihrem Scheitern



Seit dem Beginn der Finanzkrise sind in unglaublich vielen Staaten der Europäischen Union in Griechenland, in the United Kingdom genauso wie in Irland, Portugal, Spanien oder Frankreich Regierungen abgewählt worden. Ausgaben wurden gekürzt und dennoch steigen die Schulden real und prozentual weiter an. Die Arbeitslosigkeit innerhalb der EU ist nicht mehr erträglich. „Wachstum“ wird blind und verzweifelt gesucht. Is there an "Hyperbolc Failure" working?


Eine Politik, die keinen sichtbaren Ausweg weist, kann nur zum Scheitern verurteilt sein! Eine Politik, die es schafft, dass innerhalb der EU einzelne Staaten „Weltmeister“ in Punkto Jugendarbeitslosigkeit sind, die hat restlos versagt. 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/6/6f/Austerit%C3%A4t_%28Saldenmechanik%29.png
"Austerity ("Saldenmechanik" a lá BWL und VWL) (Quelle: Wikipedia / urheberrechtich geschützt / Nutzung für jedermann / Urheber: Wolfgang WALDNER)

Der Schock heute sitzt tief. „Unklare Verhältnisse“ und Berlusconi drohen nach der Wahl in Italien. „Die Märkte“ reagierten sofort mit Kursverlusten. Schon in ein, zwei Wochen wird Italien weitere Refinanzierungstranchen platzieren. Dann wird man sehen können, wie die Wahlergebnisse in den Rechenmodellen der Finanziers „eingepreist“ werden.

Im Mai 2012 hat der langjährige Botschafter Italiens in Bonn Luigi Vittorio Graf Ferraris eindringlich beschrieben, zu welchen Auswirkungen und emotionalen Verwerfungen die Bekämpfung der Verschuldungs- und Eurokrise in Südeuropa und speziell auch in Italien schon „damals“ geführt hatte. Auch in the United Kingdom sieht es nicht besser aus.

Was will irgendwer von Menschen erwarten, die keine Perspektive mehr erkennen können? Menschen sind prinzipiell nicht blöd. Es richtet sich Sinniger, wenn man einen ifo-logischen „All inclusive“ – Arbeitsplatz hat. Hartz- IV – Empfänger wählen anders. Die unter 50% der Dozenten in Berlin, die unter 1.000€ pro Monat verdienen, wählen recht eigeninteressiert. Warum haben die eigentlich jemals studiert?

Man mache sich nichts vor. Ein Teil des „Wachstums“ in Europa (oder auch in den USA oder in Japan) ist über 40 Jahre schuldenfinanziert gewesen. Das bedeutet schlicht, dass bei einer anzustrebenden Lebenserwartung von 90 Jahren jeder Bürger der Europäischen Union das Prinzip des staatlichen Schuldenmachens als völlig normal erlebt hat und als solches empfinden muss.

Opa und Oma, Papa und Mama und der Europäer selbst haben es niemals anders erlebt.

Da drängt sich die Analogie mit dem Mann auf, der vom Hochhausdach springt und der, während er von Etage zu Etage fällt, beschwerdefrei annimmt: „Bisher ist alles gut gegangen“! Der Mann hätte die Treppe nehmen können.

Eine weitere ungebremste Schuldenaufnahme kann „ganz doll höchstwahrscheinlich [N.N.]nicht helfen, wenn man die Schulden nicht zurück zahlen kann. Forget the Klugman. Das „real existierende Problem“ bei dieser Vorgehensweise spüren zigtausende überschuldete Bürger in Deutschland Tag für Tag. Und dieses mathematische Prinzip gilt auch für Staaten!

Welche Möglichkeiten bieten sich überhaupt an für einen überschuldeten Privatmann? Er kann seine Einnahmen steigern! Er kann reiche Verwandte oder Freunde um die Begleichung von Schulden bitten! Er kann in Voll- oder Teilinsolvenz gehen! Er könnte eine Zahlungsvereinbarung mit seinen Gläubigern eingehen, in der er verspricht, z. B. ab 2015 dann aber 5% seiner jährlichen Einnahmen zwecks Schuldzinszahlung einzusetzen? Letzteres machen einige, es führt zu nichts!

Wenn man das sehr einfach und induktiv auf die Lage der Staaten in der EU überträgt, kann man einige Thesen aufstellen. Die „Schwäbische Hausfrau“ ist dann halt keine Fiktion sondern so doof nicht. Sie handelt so, wie es fundamentale betriebswirtschaftliche Mechanismen vorschreiben. Das Vorgehen von Margaret Thatcher steht da schon Patin:

Einnahmesteigerung: Das bedeutet für Staaten, dass sie die Möglichkeit der Menschen, Geld zu verdienen, erweitern müssen!

In Deutschland sollte man die gesetzlich geschützten „Zünfte“, die Handwerksberufe freigeben. Der Arbeitsmarkt ist recht dereguliert. Wie kann man „Aufstieg durch Bildung“ auch bei Geringverdienern ermöglichen? Bildungskredite durch die KfW auch jenseits der Vierzig wären eine Antwort! Deregulierung und eine  steuerliche Verbesserung für Gründungsvorhaben über fünf Jahre wären zwei andere! 

Eine Senkung der Abgabenlast könnte in Deutschland eine Vergrößerung der Steuerbasis bewirken. Oder anders ausgedrückt: Was in Griechenland zuwenig an Steuern gezahlt wurde, das wird in Deutschland zuviel an Abgaben gezahlt!

Ein Land wie Spanien, dass 50% seiner Bürger unter 25 Jahren von jeglichem Arbeitsplatz überhaupt fernhält (keine Leiharbeit, keine Werkverträge, keinerlei Hartz-Gesetzgebung), das hat Einiges zu ändern!

Vermögensabgabe durch reiche Verwandte: Das wird innerhalb der EU über die gigantischen Bürgschaften der Nordländer schon längst praktiziert. Die EU ist eh seit jeher eine Transferunion. Deutschland wird auf jeden Fall sein Scherflein beitragen dürfen.

Sieht man sich das gigantische Vermögen an, dass EU-Bürger als Volk insgesamt angehäuft haben, dann erkennt man, dass selbiges die Schulden deutlich übertrifft!  

Somit werden die Südländer einen verstärkten Transfer aus den Nordländern erzwingen und alle Staaten werden die Vermögen der Bürger abschöpfen! Eine Vermögenssteuer von 75% treibt dann „Obelix“ nach Russland und eine notwendige Erbschaftssteuer in Höhe von 50% treibt zukünftig weiterhin jeden „Flick“ nach „Salzburg – Ost“!

Dann müssen die wohl dort in Zukunft arbeiten und leben! Regulierungen werden kommen!

● Eine Teilinsolvenz findet längst statt: Für alle überschuldeten Staaten gilt, dass sie ihre Auslandsschulden tilgen und in Inlandsschulden wandeln. Japan mit seinen über 200% Schulden des BIP gilt als Vorbild. „Wenn man nur im eigenen Lande selbst verschuldet ist, dann macht das nüscht!“ Das werden die älter werdenden Japaner bereits in spätestens zehn Jahren anders sehen. Und nicht zu allerletzt wird das der eine oder andere Riesterrentner erkennen, so er nicht mehrere Kinder hat. Das wiederum ist nur gerecht!

Schulden werden letztendlich immer abgezahlt, getilgt oder abgeschrieben. Und Nein! Abgeschriebene Schulden einer Partei machen die andere Partei nicht reicher. Reichtum kann auch verdampfen.

● Das Hinauszögern von Zahlungsverpflichtungen per Austerity: Diese Vorgehensweise hat in der EU in den Krisenstaaten zu nichts Positivem geführt! Letztendlich muß dann doch gezahlt werden, wenn Deutschland seine Billionenbürgscgaften nicht verlieren will. Wenn also meine Person auch in drei Jahren noch zum Bankautomaten gehen möchte, ohne dass selbiger gesperrt ist.

● Deutschland hat zwar seinen Partnerländern einen strikten Sparkurs angedient! Wir selbst aber, wir haben nicht mehr gespart! Unsere Reformen hat der abgewählte Kanzler Schröder zu besseren Zeiten als heute in der Welt durchgeführt! Unsere Schulden sind sogar weiterhin gestiegen!

Was verbleibt als Résumé?

Deutschland wird in absehbarer Zeit NICHT durch eine „teure D-Mark“ leiden müssen. Der Euro bleibt Zweitwährung in der Welt, verliert aber an Wert gegenüber Asien und den anderen Exportmärkten, was den deutschen Exporteuren und denen aller europäischer Staaten zugute kommt!

Eine amtlich festgestellte Inflation wird es in Deutschland weiterhin abgefedert durch den Binnenmarkt der EU nicht geben! Europa wird nicht untergehen, aber eventuell müssen einige zig Millionen von uns in Zukunft Kartoffeln pur essen!

Die Prognosen der „fünf Weisen“ in Deutschland, die Empfehlungen von Friedman oder Klugman und die Politik der Sinnschen Gewissheiten standen über 40 Jahre unter Vorbehalt! Was jetzt kommen wird, das weiß kein Mensch

Ein Königsweg nach fünf Jahren Krise und 40 Jahren Verschuldung zeichnet sich nicht ab! Und „tedesci“ Subventionen wie z. B. für ein weltweites „Öko- Supergeschäft“ zerplatzen gerade an neuesten Fertigungsstraßen in China und zu wenigen technologischen Neuerungen in „Repubblica Federale Tedesca“!

Immerhin ist der Markenname „Made in Germany“ nicht beschädigt! Für die Europäische Union sieht das mit Berlusconi schon seit Jahren anders aus! 

Unruhen stehen dem Kontinent bevor. Ach ja?!!! Deutschland ist momentan Krisengewinnler, Bürgschaftgeber und Haßobjekt!

"Ein Land, das eine Wiedervereinigung so gut geschafft hat, das wird doch auch noch Europa "richten" können" Zitat USA

"Eine neue Ordnung wird entstehen!" Zitat "Herr der Ringe Teil II"

Stellt sich also die Frage, ob Merkel oder Schäuble wissen, wie man "hyperbolic" Freunde gewinnen kann.

Freitag, 22. Februar 2013

Der Euro und Berlusconi – Wasser und Feuer vertragen sich nicht

Am Montag am Morgen werden die Ergebnisse der italienischen Parlamentswahlen Europa ernüchtern oder nach den in Schubläden verborgenen Ausstiegsplänen aus dem Euro greifen lassen!


Bunga Bunga – Berlusconi“ verspricht laut Zeitungsartikeln den Italienern im Wahlkampf Geld im Überfluß! „Ihr könnt das Geld bei der Post abholen!“

File:Skyshow Adelaide 2006.JPG
"Bunga Bunga forever!" (Quelle: Wikipedia / Creative Commons-Lizenz  / User: Alex Sims)
Sollten die Italiener darauf eingehen und Bunga Bunga erneut wählen, dann werden die Hunderte von Milliarden der von Deutschen verbürgten Euros in den nächsten Jahren als Schulden real werden!

Mit Monti kann man reden! Spanien und Frankreich machen zwar ihre Hausaufgaben nicht! Trotzdem kann man mit beiden Ländern rechnen.

Berlusconi ist eine ganz andere Nummer! Dieser „respektable Mann“ wäre wahrscheinlich in Deutschland angezeigt und eventuell sogar verurteilt worden. In den USA wäre es ihm höchstwahrscheinlich deutlich schlechter ergangen!

Die Bundeskanzlerin wird sich von Seniore B. nicht erpressen lassen können! Der Niedergang Europas würde tatsächlich ein deftiger sein!

Wenn Italien Berlusconi wählt, dann platzt der Euro! Die Wahrscheinlichkeit liegt zumindest bei bunga bunga Prozent!

Bayern - Chelsea? Was war denn das nun? – ein Nachruf auf einen Irrtum!



Wer ist schon schlau? Der Autor ist es jedenfalls nicht, wenn es um Fußball geht!

File:Logo FC Bayern München.svg
Quelle: Wikipedia (This image only consists of simple geometric shapes and/or text. It does not meet the threshold of originality needed for copyright protection, and is therefore in the public domain. Although it is free of copyright restrictions, this image may still be subject to other restrictions. See WP:PD#Fonts or Template talk:PD-textlogo for more information.)


Nun! Heynkes mag zwar gehen, aber die Mannschaft ist nicht zerfallen! Und es ist schon ein starkes Stück wunderbarer Professionalität dass, erstens die Mannschaft in der Bundesliga 15 Punkte vorm Zweitplatzierten steht und zweitens der neue Trainer Pep Guardiola heißen soll!

Der Autor erkennt an, dass er von Soccer offenbar keine Ahnung hat.

Marktblödheit in Berlin – die öffentlichen Verkehrsbetriebe vergraulen systematisch ihre Kunden und erhöhen auch noch die Preise!



Berlin gilt kolportiertermaßen mittlerweile als „Weltstadt mit Schmerz“! Das liegt nicht zuletzt daran, dass hier in ALLEN öffentlich – rechtlich organisierten Einrichtungen oder Firmen stets Superprofis Hand anlegen.

Man muss in Berlin nicht gleich jedes öffentlich beauftragte Bauvorhaben in den märkischen Sand setzen, man kann in dieser Stadt einfach mal so und immer amateur- und tölpelhaft vorgehen, wenn man in staatlich organisierten Einrichtungen arbeitet. 

File:Amstetten.jpg
"This is not S-Bahn oder BVG, this is Amstetten" (Quelle: Wikipedia / User LoKiLeCh / Lizenz: public domain + NOT allowed to use abroad of the EU at any time!)

Die Löhne und Gehälter, die in Berlin gezahlt werden liegen im Bundesschnitt bei ca. 80%. Die Arbeitslosenquote liegt bei 12%. Die Verschuldung der Berliner (inklusive Schulden des Bundes) hat „griechische Verhältnisse“ erreicht! Deswegen wachsen hier auf Schuldächern halt Birken und Schlaglöcher können auf Hauptverkehrsstraßen auch mal 8 qm groß sein! Ditte is halt hier so.

Die Bevölkerung der Stadt wächst pro Jahr trotzdem um mindestens ein Prozent. Die Zahl der Besucher und Touristen wächst sogar im öden Berliner Winter in dem einen oder anderem Jahr auch mal zweistellig.

Von diesem Segen müssten die Öffentlichen Verkehrsbetriebe in der Stadt, die BVG und die S-Bahn eigentlich profitieren!

Was machen dort die Helden der Arbeit? Sie erhöhen mittlerweile jährlich die Preise! Für einzelne Tickets liegen die Erhöhungen gerne bei 10%! Zugleich wird intensiv nach Schwarzfahrern gefahndet. Zwecks Camouflage sehen Kontrolleure mittlerweile aus wie Penner oder schwer erziehbare Migrantensöhne. 

Und wer wird systematisch und gerne kontrolliert? Touristen! Die wollen mit der S-Bahn nach Potsdam fahren und können nicht mitbekommen, dass ab der Stadtgrenze jenseits von Berlin ein anderer Tarif gilt. Da herrscht keine Kulanz vor! Ab Babelsberg warten die Kontrolleure auf touristische Schwarzfahrer! Wenn die 40 Cents zu wenig gezahlt haben, dann sind danach 40 € und eine kleine Abschußprämie für den Kontrolleur fällig!

Regelmäßig fallen samstags Züge aus. Regelmäßig kommen unvorhersehbare Winter auf die Bahnanlagen zu. Service ist eh abgeschafft. Es gibt zu wenig Wagen. Ständig fallen Stellwerke aus oder Kabelbrände legen Teile des Netzes außer Betrieb.

In Japan drücken Beschäftigte der Bahnen die Reisenden mit sanfter Gewalt in völlig überfüllte Züge, die in Tokio aber alle drei Minuten und pünktlich die Bahnhöfe anfahren. In Berlin müssen sich die menschlichen Sardinen selbst in die Züge quetschen. Nach 20 Minuten Wartezeit ist jeder Bahnsteig überfüllt! Man sollte zumindest versuchen, einen funktionierenden Betrieb hinzulegen.

Eigentlich gehören U- und S- Bahn in Berlin ja den Bürgern?!? Aber die dort arbeitenden Dilettanten wissen das nicht. Wahrscheinlich versteht dort kein Mensch, dass bei einer wachsenden Bevölkerung und Millionen Touristen die Fahrgastzahlen STEIGEN können! 

Der Autor hat in Prag vor zehn Jahren das Prinzip des Touristenneppens auch mal am eigenen Leibe erfahren. Der Autor hatte fälschlicherweise ein Kinderticket gekauft. Es war schon merkwürdig, dass dort und damals sofort die Polizei geholt wurde, nachdem dieser Autor Tschechien als "fuckin country" bezeichnet hatte!  

Wenigstens um das würde sich in Berlin kein Polizist scheren.


Donnerstag, 21. Februar 2013

Tissy Bruns †


Vielen aufmerksamen Lesern des „Tagesspiegels“ war es längst aufgefallen. Artikel und Kommentare von Tissy Bruns fehlten seit geraumer Zeit. Zuschauer des „Presseclubs“ vermissten ihre mit unterkühlter Stimme vorgebrachten und stets empathischen Analysen. Das Herz schlägt halt tatsächlich links.


Der Werdegang von Tissy Bruns spiegelt die wunderbare Veränderung wieder, die Deutschland in den letzten 50 Jahren erstritten und erkämpft und erlebt hat.

Während ihres Lehramtsstudiums war sie in den 70ern Mitglied im Führungskader des Marxistischen Studentenbunds Spartakus (MSB). Sie arbeitete für den Parteivorstand der DKP. All das tat sie freiwillig.

Erst zu Beginn der 80er Jahre begann sie ihre Karriere als Journalistin. Ihr Weg führte sie über tageszeitung, Stern und die Wochenpost letztendlich direkt zum Berliner Tagesspiegel!

Von 1999 bis 2003 war sie die erste weibliche Vorsitzende der Bundespressekonferenz. Ein Journalist  in Deutschland muss also nicht stockkonservativ, männlich oder untertänig sein. Sie kann sich ihren Platz mit Leistung erarbeiten, ohne die eigenen Ideale verleugnen zu müssen. Er darf das natürlich auch.

Die Artikel von Tissy Bruns werden in der Journalistenausbildung verwendet. Das mag nach wenig Lob klingen, doch es ist eine Auszeichnung!

Viele Leserbriefschreiber, die auf ihre Artikel geantwortet haben, empfanden ihre Texte als eine persönliche Herausforderung! Welcher Lektorat - lose Journalist heute kann das von sich noch behaupten?

Letztendlich verbleibt die Trauer!

Sonntag, 17. Februar 2013

„Bürgerliche“ Politikberatung IV – das Bundesministerium der Justiz (BMJ)


Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) ist ein klassisches Ministerium, ein sogenanntes „Genitiv“ – Ministerium. Hier wird ein „staatlicher Hoheitsakt“ gegenüber dem Bürger exerziert. Hier kann auch mal der Genitiv dem Dativ etwas antun.


An Hand des Beispiels der Rechte von Kindern, Müttern und Vätern kann man im Bereich der Publikationen die Selben Suchanfragen wie beim BMFSFJ stellen. 

Die Wohncontainer im Flüchtlingslager in Kilis
"Die Ministerin ist oft in Kilis"
(Quelle: http://www.bmj.de/SharedDocs/Bilder/DE/Kurzmeldungen
/20121105_Tuerkei_0310_Die_Wohncontainer_im_Fluechtlingslager.html?nn=1468668)
Allerdings hat das BMJ einen ganz eigenen und anderen Aufbau seiner Homepage als "normale" Ministerien! Hier nun gibt es leider keinen Bereich für Publikationen!

Man suche also mal frei und zudem!

Auch die Justiz  ist in Deutschland natürlich a bisserl  Ländersache. In Berlin gibt es daher momentan eine „Senatsverwaltung für Justiz.


Auf der Homepage des Bundesministerium der Justiz (BMJ) ergibt eine generalisierte Suche Stand 16.02.13 das folgende Bild:

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Kind“? 294 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Familie“? 286 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Mutter“? 182 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Vater“? 167 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Weiblich“? 34 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Männlich“? 38 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Senioren“? 61 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Gewalt“? 325 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Alkohol“? 37 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Unterhalt“? 89 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „elterliche Sorge“? 291 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Aufenthaltsbestimmungsrecht“? 11 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Rechte des Kindes “? 0 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Rechte des Vaters “? 0 Ergebnisse!

● Generalisierte Suche mit dem Begriff „Rechte der Mutter “? 0 Ergebnisse!

Man mache sich wiederum selbst einen Reim drauf!

Bei Genitiv – Ministerien ist alles schwieriger. Begriffe wie „Rechte der Mutter“ oder „Rechte des Vaters“ gelten hier bei den Legionen der beschäftigten Juristen als heikel. Hinter jeder Wortwahl droht hier dem Vater Staat so einiges an Folgen!

Möchte man hier einen „Begriff“ platzieren, so suche man sich anwaltliche Hilfe für 5.000€ pro Tag oder man bewahre einen sehr, sehr langen Atem. Der Genitiv beachtet richterliche Entscheidungen und verfolgt die öffentliche Debatte über „l-a-n-g-e“ Zeiträume.

Im Vergleich würde man beim DFB zum Pokalwettbewerb normalerweise erst dann zugelassen werden, wenn man zumindest in der Zweiten Bundesliga irgendwie oben steht! Und das seit Jahren! Warum das?

Der Instanzenweg in Deutschland (wie in hoffentlich allen demokratischen Staaten) ist ein langer! Und er verspricht eine interne Selbstkontrolle und eine interne Selbstausrichtung der richterlichen Gewalt!

„Bürgerliche“ Politikberatung III – das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Wie geht ein Bundesministerium in Deutschland bei der Auswahl seiner Interessenvertreter vor? Das kann man statistisch prüfen, wenn man Schlüsselbegriffe einstellt und die veröffentlichten Publikationen gegenüberstellt.

Broschüren des Bundesfamilienministeriums
"http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Presse/bilderreihen,did=195536.html?view=renderOneImage&image=4"
Hier in diesem Beispiel werden nun erneut die berühmten Rechte von Kindern, Müttern und Vätern avisiert. Was für Rückschlüsse lassen sich ziehen?

Kultur ist in Deutschland allerdings Ländersache. In Berlin gibt es daher momentan eine „Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen“ und eine „Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft“. Man müßte logischerweise auch in den einzelnen Bundesländern die nachfolgenden Abfragen starten.

Wie fast jedes Bundesministerium in Deutschland hat auch das Bundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend (BMFSFJ) eine Homepage, die es erlaubt nach herausgegebenen Publikationen zu suchen. Stand 16.02.13 ergibt die Suche dort das folgende Bild:

● Wie viele Publikationen gibt es insgesamt? 639 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Kind“? 27 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Familie“? 18 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Mutter“? 27 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Vater“? 2 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Weiblich“? 3 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Männlich“? 1 Dokument!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Senioren“? 176 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Gewalt“? 57 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Alkohol“? 6 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Pflege“? 28 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Unterhalt“? 27 Dokumente!

● Wie viele Publikationen enthalten den Suchbegriff „Rechte des Kindes“? 2 Dokumente!

Man mache sich einerseits selbst einen Reim drauf! Andererseits ist nicht zuletzt auch das (BMJ) für etliche Aspekte im Bereich der Rechte von Kindern, Müttern und Vätern zuständig!

Möchte man grundsätzlich einen Begriff (ein Issue) wie „Rechte der Mutter“ oder „Rechte des Vaters“ platzieren, so gehört ein solcher Begriff in die Publikationsliste eines Bundesministeriums. Da darf man als Interessenvertretung aktiv werden und sich einfach mal anschauen, welcher Referent im Ministerium der beste Ansprechpartner sein könnte.

Die "Profis" unter den Lobbyisten kennen deren Namen (und bessere Adressen und Möglichkeiten) längst. Aber wie in der Fußballbundesliga gibt es immer einen Pokalwettbewerb, bei dem auch Drittligisten gewinnen können!

Mittwoch, 13. Februar 2013

Freihandelszone zwischen den USA und der EU – wer ist da eigentlich Koch und wer ist Mexico?

Wer es nicht weiß: Die EU und die USA zusammen erwirtschaften auch weiterhin mehr als die Hälfte aller Güter dieses Planeten!


File:Waitress taking an order.jpg
"Eine Kellnerin in den USA" (Quelle: Wikipedia / Creative Commons Lizenz / User: AaronY)
Da werden sich China oder Indien schon noch weiter anstrengen müssen, um in diese Liga vorstoßen zu können! Da die das dort auch wissen, kann man annehmen, dass beide Subkontinente in ihren Anstrengungen nicht nachlassen werden.

Allerdings stellt sich die Frage, warum die USA und die EU zukünftig eine Freihandelszone der neueren Art benötigen sollen? Zwischen den USA und der EU gibt es fast keinerlei Handelsbeschränkungen. Die USA haben nach dem zweiten Weltkrieg Europa ja gerade dadurch aufgepäppelt, indem sie europäische Güter und damit z.B. den „Käfer“ von Volkswagen fast ungehindert in ihr Land ließen! 

Probleme, die z. B. bei der Betrachtung von Subventionen für Airbus oder Boeing auftreten, werden organisiert durch die WTO entschieden.

Es ist im Prinzip keine zwei Wochen her, da wurde von Seiten angelsächsischer Berufsökonomen noch der Untergang der Eurozone prophezeit! Die Staatsschuldenkrise in den USA ist allerdings viel schärfer ausgeprägt als in der EU insgesamt.

Die USA haben bereits eine Freihandelszone (die NAFTA) mit Kanada und Mexico. In der NAFTA ist völlig klar, wer Koch und wer Kellner ist! Geschäftsführer sind dort immer die USA! Kanada liefert Rohstoffe und Mexico ist die Werkbank mit Löhnen wie in Vietnam.

Dieses Vorhaben einer gemeinsamen Freihandelszone würde die Grundlagen der Macht der Europäischen Union völlig untergraben!

Man betrachte ein anderes Politikfeld, die staatliche Sicherheit! Die Europäische Union hat nach den Anschlägen des "09.11" fast allen Wünschen der USA nachgegeben! Die Sicherheitsbehörden der USA halten wahrscheinlich mehr Daten über europäische Bürger, als das irgendeine Institution in Brüssel, in Berlin oder in Paris tut. MI5 und MI6 seien von dieser Vermutung mal ausgenommen.

Die USA würden innerhalb dieser Handelszone nicht mit der EU sondern mit den Einzelstaaten Frankreich, the United Kingdom oder auch Deutschland getrennt verhandeln.

Der Machtblock Europäische Union würde seine Basis verlieren. Jede Nation in Europa würde vor der Verhandlungsmacht der USA auf die Position Mexicos herabgestuft werden. 

So blöde darf man doch eigentlich nicht sein, oder!? 

Nun man darf doch so blöd sein, wenn man folgenden "Kommentar" einarbeitet: "Die USA hatten 2011 mit Deutschland das vierthöchste Handelsbilanzdefizit; es erreichte einen Umfang von 49,3 Mrd. USD. Höhere Defizite verzeichneten die USA lediglich mit China (295,5 Mrd. USD), Mexiko (65,6 Mrd. USD) und Japan (62,6 Mrd. USD)." Quelle: Das Auswärtige Amt.