Vielen aufmerksamen
Lesern des „Tagesspiegels“ war es längst aufgefallen. Artikel und Kommentare
von Tissy Bruns fehlten seit geraumer Zeit. Zuschauer des „Presseclubs“
vermissten ihre mit unterkühlter Stimme vorgebrachten und stets empathischen Analysen.
Das Herz schlägt halt tatsächlich links.
Sie selbst hat das im Tagesspiegel folgendermaßen
beschrieben: „Wer jung ist, darf träumen, auch vom Unmöglichen. Wer links ist, bleibt jung. Denn, ja, die Welt ist veränderbar, der Mensch gut, Utopien schön, Kompromisse faul. Aber wer die Welt verändern will, der kann sie kaum vermeiden.“
Der Werdegang von Tissy Bruns spiegelt die wunderbare
Veränderung wieder, die Deutschland in den letzten 50 Jahren erstritten und
erkämpft und erlebt hat.
Während ihres Lehramtsstudiums
war sie in den 70ern Mitglied im Führungskader
des Marxistischen Studentenbunds
Spartakus (MSB). Sie arbeitete für den Parteivorstand der DKP. All das tat sie freiwillig.
Erst zu Beginn der 80er
Jahre begann sie ihre Karriere als Journalistin. Ihr Weg führte sie über tageszeitung,
Stern und die Wochenpost
letztendlich direkt zum Berliner Tagesspiegel!
Von 1999 bis 2003 war sie die erste weibliche Vorsitzende der Bundespressekonferenz. Ein Journalist in Deutschland muss also nicht
stockkonservativ, männlich oder untertänig sein. Sie kann sich ihren Platz mit
Leistung erarbeiten, ohne die eigenen Ideale verleugnen zu müssen. Er darf das natürlich
auch.
Die Artikel von Tissy Bruns werden in der Journalistenausbildung
verwendet. Das mag nach wenig Lob klingen, doch es ist eine Auszeichnung!
Viele
Leserbriefschreiber, die auf ihre Artikel geantwortet haben, empfanden ihre
Texte als eine persönliche Herausforderung! Welcher Lektorat - lose Journalist heute kann das von
sich noch behaupten?
Letztendlich verbleibt die Trauer!
Letztendlich verbleibt die Trauer!
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