Donnerstag, 7. März 2013

Deutschland – immer noch kein Land der Aktionäre



Der Dow-Jones-Index erreicht sein Allzeithoch. Der DAX knackt die 8.000 Punkte – Marke. Reichtum existiert weiterhin!

Die Tageszeitungen und Wochenblätter berichten freudig vom Hoch an den Börsen (SZ vom 07.03.2013). Hätte der Deutsche Otto Normalverbraucher mal in Aktien investiert! Er hätte seinen kargen Lohn ordentlich aufbessern können!

Und deutsche Unternehmen hätten sich über die Börsen viel besser finanzieren können. 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/1/11/Boersen1.png
Quelle: Wikipedia / Nutzung: "gemeinfrei" / User: Jsgermany)
Das Handelsvolumen aus dem Jahre 2005 (die Daten sind etwas alt aber „gemeinfrei“ und verdeutlichen das Prinzip) zeigt, dass das an den Börsen eingesammelte Geld natürlich für die Expansionen von Unternehmen genutzt werden kann! Das Marktvolumen in den USA ist aber Kubikkilometer größer als das in Deutschland!

Es ist mittlerweile 15 Jahre her! Damals wurde versucht, auch aus den Deutschen ein Volk der schlauen, ja bauernschlauen Aktionäre zu machen. Welch schöne Werbekampagnen beackerten doch das Land!?

Die Volksaktie der Telekom wurde beworben! In Onlineportalen konnte man täglich kaufen und verkaufen und das eigene Portfolio beglückt anschauen. Zwischengewinne hatten damals so viele Kollegen von so vielen!

Bereits Ende 2001 platzte die „Dot.com – Blase“. Die „T-Aktie“ macht selbst heute nicht viel her. Die recht kurze Liebe der Deutschen zur Aktie scheint beim Herrn Normalbürger erkaltet zu sein. Schade.

Auch Deutschland war historischgesehen bis 1914 ein Land mit Börsen, die Geld für Unternehmen bereitstellten. Der S-Bahnhof "Hackescher Markt" in Berlin hieß ursprünglich "Börse". Nach 1945 war Deutschland ein Land des Aufbaus ohne Kapital! Sparen war angesagt. Und das gilt abgeschwächt noch heute. Das Sparvolumen der Deutschen fließt über die Banken in die Unternehmen.

Aus der Studie vom Institut der Deutschen Wirtschaft aus dem Jahre 2003 stammen die beiden nachfolgenden Grafiken. Die Daten sind sehr alt, beschreiben aber durchaus die aktuelle Lage mit ein wenig Patina. 




Und wer hat mehr Vermögen?


Welche Form der Daseinsbewältigung ist jetzt besser? Wäre mensch lieber eine Frau oder ein Mann? Oder geht es bei der Wahl eher um Käsekuchen oder Vanillepudding als Lieblingsnachtisch? Zudem sitzen die EU und die USA doch eigentlich gerade in einer Finanzkrise. Die Notenbanken fluten die Märkte mit Geld! Entsteht da nicht sowieso gerade eine Blase? Ja, da entsteht wahrscheinlich gerade eine Blase.

Der Trick der persönlichen Geldvermehrung liegt sehr wohl darin, Blasen mitzumachen und vor deren Platzen das Anlageobjekt zu wechseln! Man kann von Blase zu Blase wechseln und z. B. gerade in Betongold in Berlin investieren!

Wie Staaten die Finanzierung ihrer Unternehmen regeln, das ist zu Recht unterschiedlich organisiert. Man mache sich nichts vor. In den 70er Jahren lag das BIP pro Einwohner in den USA auf dem Stand der BRD. Heute ist es dort um entspannte 50% größer als bei uns!

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