Das Museum für
Naturkunde (MfN) ist ein naturwissenschaftliches Kleinod, das in einem
verfallenden klassizistischen Gebäude
aus der Kaiserzeit seine Schätze hortet.
Da eine Renovierung des Gebäudekomplexes höchstwahrscheinlich
Hunderte Millionen €uro teuer werden dürfte, könnte es sich lohnen, die Zahl
der Besucher zu steigern.
Das hier vorgestellte Beispiel soll nur als Referenz für
eine mögliche und fruchtbare Kooperation zwischen durchaus unterschiedlichen Institutionen dienen. Die analytischen Vorarbeiten kann man teilweise erahnen, wenn man sich die angegebenen Quellen anschaut.
Der Arbeitstitel soll sein: „transmediale meets MfN“!
"Beam me up transmediale!" |
Institution MfN
Das Museum für Naturkunde in Berlin (MfN) zählt weltweit zu
den größten und wichtigsten Sammlungs-
und Forschungsmuseen überhaupt [1].
Es bewegt sich in einem Politikrahmen,
der national, europäisch und weltweit organisiert ist. So wird etwa im Rahmen
des CBD-Abkommens, das weltweit von 193 Vertragsparteien ratifiziert wurde, die
Erhaltung der Biodiversität als
staatliche Aufgabe benannt. Diese Aufgabe trägt das MfN als Leibniz-Institut in
seinem Namen und diese Aufgabe prägt die Ausrichtung des MfN als
Forschungseinrichtung.
Die internationale Einbindung in Projekte und Netzwerke ist
umfassend und schwer zu überblicken. Das Institut ist als Global Player in der Wissenschaftswelt ein Begriff.
Öffentlichkeitsveranstaltungen
MfN
Nach Aussage der Pressestelle des MfN sind die
Öffentlichkeitsveranstaltungen des Museums im Wesentlichen auf drei Zielgruppen ausgerichtet.
Grundsätzlich stellt insbesondere die Saurierausstellung generell die
Leistungskraft des Museums bildlich allen Stakeholdern vor Augen.
Familien werden
über Angebote angesprochen, die gerade Kindern zugute kommen. So gibt es
„Taschenlampentouren“ oder die Möglichkeit, einen Geburtstag im Museum mit den
Freunden zu verbringen. Die Veranstaltungen sind überbucht und können im Jahr
von ca. 8.000 Kindern besucht werden.
Zuguterletzt wird das „Bildungsbürgertum“
adressiert. Sonderausstellungen wenden sich mit ihrem thematischen Schwerpunkt
quasi automatisch an diese Zielgruppe. Sie sind thematisch fixiert und werden vorab
im Detail geplant und konzipiert. Es läßt sich nicht feststellen, ob Sonderausstellungen
die Besucherzahlen insgesamt oder zur Ausstellungszeit erhöhen.
Besucher des MfN
Laut KULMON-Bericht spiegelt sich diese
Ausrichtung auch in den Ergebnissen von Besucherbefragungen
in Berlin wieder [2]. Der hohe
Kinderanteil senkt das Besucheralter deutlich. Gleichzeitig „fehlt“ die Altergruppe der 16 bis 35-jährigen.
Zudem ist der Anteil der über 60-jährigen „Bildungsbürger“
im Vergleich letztendlich doch gering.
Eine Veranstaltung zur Buchvorstellung durch Herrn Zischler war mit unter 300
Besuchern schon gut besucht.
Der Anteil ausländischer
Besucher liegt nach Datenerhebung im MfN deutlich unter dem Schnitt aller Berliner Einrichtungen. Während
der Anteil ausländischer Besucher für das
„Jüdische Museum“ mit ca. 40%
beziffert wird, liegt er beim MfN bei ca. 10% [3]. Und für die Berliner
Museen insgesamt bei ca. 33%.
Institution
transmediale als Einzelevent
Die „transmediale ist ein Projekt der Kulturprojekte
Berlin GmbH in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt“ [4].
Die Kulturprojekte Berlin GmbH fördert und organisiert insgesamt ca. 30
Projekte wie die „Lange Nacht der Museen“, „Abenteuer Museum“,
„Wissenschaftsjahr 2010“ oder auch „Creative City Berlin“.
Vor diesem Hintergrund ist die transmediale als „international eines der größten und bedeutendsten
Festivals für Kunst und digitale Kultur (positioniert). Das Festival bemüht sich um einen Dialog zwischen
Kunst, Wissenschaft und Technologie“ [5].
Das Festival läßt sich vom organisatorischen und zeitlichen Aufwand her mit einer Sonderausstellung
des MfN vergleichen und findet immer zum Jahresbeginn statt. Viele „Exponate“
entstehen erst während des Festivals. Die Detailplanung
fokussiert so auf Arbeitsbedingungen und Rahmenbedingungen und die
Fertigstellung von „Kunst oder Handwerk“. Zu Arbeitsbeginn ist die konkrete
Ausgestaltung eines Exponats oft unbekannt. Das Kernprogramm findet innerhalb
einer Woche statt.
Die ca. 200 „Künstler
oder Handwerker“ kommen mehrheitlich
aus dem Ausland. Die ca. 45.000
Besucher kommen ebenfalls zu einem großen Teil aus dem Ausland. Die Altersgruppe 16 – 35 ist fokussiert. Das
Gesamtbudget beträgt ca. 1.000.000€. Die Kulturstiftung
des Bundes fördert bis 2017 mit 450.000€ jährlich. Der Rest wird
überwiegend über Fördermittel von Land, Bund und EU finanziert. Wie Besucher
tatsächlich adressiert werden ist unbekannt. Befragungen werden momentan
ausgewertet.
Damit hat man
zumindest ein wenig Material an der Hand, was die Zahlen anbelangt.
Quellen:
[1] – Christoph
Häuser: „Das MfN als Global Player in Internationalen Netzwerken“ Vortrag vom 16.02.2011
im MfN
[2] – TARGET
GROUP GmbH: „KULMON – System für Besucher-Monitoring an tourismusaffinen Berliner
Kulturinstitutionen“
[3] – Interview
mit „N.N.“ Berlin Tourismus Marketing GmbH
[4] – Kulturprojekte Berlin GmbH www.kulturprojekte-berlin.de/projekte/
[5] – transmediale www.transmediale.de/
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