1989 war nicht nur
das Jahr des Mauerfalls. 1989 markiert auch das Jahr, in dem die letzten
Schutzwälle fielen, die Westeuropa vor der Globalisierung abschirmt hatten. Die
Auswirkungen spüren wir heute nur zu deutlich.
Seitdem sind fast 150.000.000 Osteuropäer der Europäischen
Union beigetreten. 140.000.000 Russen, 400.000.000 Südamerikaner, 1.3
Milliarden Chinesen und 1.2 Milliarden Inder treten im globalen Maßstab als Konsumenten, Produzenten oder Energie- und
Rohstofflieferanten auf. Die BRICs
sind eine starke Konkurrenz.
"Bevölkerungszahlen weltweit - Deutschland ist an Position 16!" (CIA World Factbook) |
Die alte westeuropäische
„soziale Marktwirtschaft“ war eh immer nur ein „Issue“, ein Begriff, der Realität "interessengeleitet schön oder auch als z. B. böse" beschreiben soll. Es gibt halt auch
keinen „marktwirtschaftlichen
Sozialismus“. Und eine „soziale Marktwirtschaft“ wurde in Westdeutschland
nach dem Krieg nur deshalb propagiert, weil die katastrophale Wirtschaftslage
in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg und nach 12 Jahren Nationalsozialismus die deutsche
Bevölkerung vom Kapitalismus entfremdet hatte. Das waren immerhin 30 Jahre gewesen, die mindestens drei Generationen beinflußt hatten: Den Opa, die Mutter und den Sohn! Außerdem lockten in der „Zone“,
in der „SBZ“, die Verheißungen des Sozialismus. Letzterer hielt ja dann auch bis Ende der 60er Jahre tapfer mit.
Das Märchen von einer menschenfreundlichen Marktwirtschaft
hier und einem bösen Kapitalismus in Übersee konnte sich in Westeuropa nur
deshalb bis in die Mitte der 80er Jahre halten, weil bis dahin die EWG die BRICs der damaligen Zeit für
die USA gewesen war. Solche "Märchen" sind ein "Spin", der angewendet wird, um ein Issue vollends in eine gewünschte Richtung zu bewegen.
Und Oskar Lafontaine trieb sein "Spinning" nach der Wiedervereinigung und vor der anstehenden Osterweiterung der Europäischen Union auf die Spitze der allerhöchsten Tanne, die im Schwarzwald nur zu finden war! Er propagandierte, dass man die westeuropäische EWG möglichst erst ab dem Tage "öffnen" sollte, wenn die Hungerleider aus Osteuropa das "westdeutsche Sozialmodell" übernommen hätten. Der Begriff "BRIC" war damals als Issue noch nicht einmal erfunden.
Für Deutschland
kamen und kommen die Kosten der Wiedervereinigung
heute immer noch zur Globalisierung hinzu. Ganze Industrien sind in Deutschland seit Ende der 70er Jahre
verschwunden. Unterhaltungselektronik, Großrechner, in Teilen die Pharmazie,
die Uhrenindustrie oder, oder, oder … Die Liste ist diskutabel und
verlängerbar. Grundig? Schneider? Nixdorf? Kienzle? Das sind heute unbekannte Namen.
Der Niedergang der „Deutschland AG“ endete unter Schröder. Der Aufstieg eines
neuen, angepaßten Wirtschaftsmodells hatte aber bereits seit den 90er Jahren begonnen. Der Steuerlast nach 1989 wurde gleichzeitig mit dem Export von Fabriken, Arbeitsplätzen und letztendlich Know How begegnet.
Zu Zeiten des bleiernen Kanzlers Kohl wurden neue Wege erprobt, um Wissen aus
den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in neue, marktreife
Produkte einfließen zu lassen. Das Marketing erprobten deutsche Firmen
im Wettbewerb selbst. Und sie taten und tuen es weltweit.
Heute hat Deutschland zwar immer noch globale Multis wie SIEMENS oder Volkswagen. Der Mittelstand (Ja! Gähn! Mit den
berühmten „hidden champignons“) ist aber die Basis unserer verflucht exportorientierten
Wirtschaft. Dabei handelt es sich um Firmen, deren Umsätze durchaus im einstelligen
Milliardenbereich liegen, die Inhaber – geführt sind und ihre Marke global im
Nischenbereich andienen.
Das haben die Zyprioten oder auch die Isländer mit ihren Industrien auch getan. Was bei uns Industrien im Bereich Maschinen- oder Fahrzeugbau sind, das war dort die Finanzindustrie. Man lege sein Geld zu einem vernünftigen Zinssatz ohne hohe Besteuerung auf Gewinne in einem Land (Zypern) an, dass die Rechtssicherheit innerhalb der Europäischen Union gewährleistet!
Uns Deutschen sind und waren alle "Steueroasen" ein Greul, in denen man sein Geld anlegen kann, ohne vom Deutschen Fiskus belangt zu werden. (Nächste Seite!)
Das haben die Zyprioten oder auch die Isländer mit ihren Industrien auch getan. Was bei uns Industrien im Bereich Maschinen- oder Fahrzeugbau sind, das war dort die Finanzindustrie. Man lege sein Geld zu einem vernünftigen Zinssatz ohne hohe Besteuerung auf Gewinne in einem Land (Zypern) an, dass die Rechtssicherheit innerhalb der Europäischen Union gewährleistet!
Uns Deutschen sind und waren alle "Steueroasen" ein Greul, in denen man sein Geld anlegen kann, ohne vom Deutschen Fiskus belangt zu werden. (Nächste Seite!)
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