Mittwoch, 20. März 2013

Zypern, Belgien und „Agenda 2020“ I - Issuing ohne Ende


1989 war nicht nur das Jahr des Mauerfalls. 1989 markiert auch das Jahr, in dem die letzten Schutzwälle fielen, die Westeuropa vor der Globalisierung abschirmt hatten. Die Auswirkungen spüren wir heute nur zu deutlich.

Seitdem sind fast 150.000.000 Osteuropäer der Europäischen Union beigetreten. 140.000.000 Russen, 400.000.000 Südamerikaner, 1.3 Milliarden Chinesen und 1.2 Milliarden Inder treten im globalen Maßstab als Konsumenten, Produzenten oder Energie- und Rohstofflieferanten auf. Die BRICs sind eine starke Konkurrenz. 
"Bevölkerungszahlen weltweit - Deutschland ist an Position 16!" (CIA World Factbook)
Die alte westeuropäische „soziale Marktwirtschaft“ war eh immer nur ein „Issue“, ein Begriff, der Realität "interessengeleitet schön oder auch als z. B. böse" beschreiben soll. Es gibt halt auch keinen „marktwirtschaftlichen Sozialismus“. Und eine „soziale Marktwirtschaft“ wurde in Westdeutschland nach dem Krieg nur deshalb propagiert, weil die katastrophale Wirtschaftslage in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg und nach 12 Jahren Nationalsozialismus die deutsche Bevölkerung vom Kapitalismus entfremdet hatte. Das waren immerhin 30 Jahre gewesen, die mindestens drei Generationen beinflußt hatten: Den Opa, die Mutter und den Sohn! Außerdem lockten in der „Zone“, in der „SBZ“, die Verheißungen des Sozialismus. Letzterer hielt ja dann auch bis Ende der 60er Jahre tapfer mit.

Das Märchen von einer menschenfreundlichen Marktwirtschaft hier und einem bösen Kapitalismus in Übersee konnte sich in Westeuropa nur deshalb bis in die Mitte der 80er Jahre halten, weil bis dahin die EWG die BRICs der damaligen Zeit für die USA gewesen war. Solche "Märchen" sind ein "Spin", der angewendet wird, um ein Issue vollends in eine gewünschte Richtung zu bewegen.

Die Konkurrenz durch Japan beendete diese Zeit der Wonne. Japan war nun seinerseits das BRIC für die USA und für Westeuropa. Ein berühmter "Spin" für ditte "Issue" "Wettbewerbsgerechtigkeit" war damals tatsächlich, dass die Japaner nur deswegen so wunderbar Autos oder Electronics produzieren konnten, weil ihre Frauen so extrem graziele Fingerchen besitzen sollten! Wie hätten deutsche Facharbeiter da jemals eine Chance haben können!?!

Und Oskar Lafontaine trieb sein "Spinning" nach der Wiedervereinigung und vor der anstehenden Osterweiterung der Europäischen Union auf die Spitze der allerhöchsten Tanne, die im Schwarzwald nur zu finden war! Er propagandierte, dass man die westeuropäische EWG möglichst erst ab dem Tage "öffnen" sollte, wenn die Hungerleider aus Osteuropa das "westdeutsche Sozialmodell" übernommen hätten. Der Begriff "BRIC" war damals als Issue noch nicht einmal erfunden.

Für Deutschland kamen und kommen die Kosten der Wiedervereinigung heute immer noch zur Globalisierung hinzu. Ganze Industrien sind in Deutschland seit Ende der 70er Jahre verschwunden. Unterhaltungselektronik, Großrechner, in Teilen die Pharmazie, die Uhrenindustrie oder, oder, oder … Die Liste ist diskutabel und verlängerbar. Grundig? Schneider? Nixdorf? Kienzle? Das sind heute unbekannte Namen. Der Niedergang der „Deutschland AG“ endete unter Schröder. Der Aufstieg eines neuen, angepaßten Wirtschaftsmodells hatte aber bereits seit den 90er Jahren begonnen. Der Steuerlast nach 1989 wurde gleichzeitig mit dem Export von Fabriken, Arbeitsplätzen und letztendlich Know How begegnet.

Zu Zeiten des bleiernen Kanzlers Kohl wurden neue Wege erprobt, um Wissen aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in neue, marktreife Produkte einfließen zu lassen. Das Marketing erprobten deutsche Firmen im Wettbewerb selbst. Und sie taten und tuen es weltweit.

Heute hat Deutschland zwar immer noch globale Multis wie SIEMENS oder Volkswagen. Der Mittelstand (Ja! Gähn! Mit den berühmten „hidden champignons“) ist aber die Basis unserer verflucht exportorientierten Wirtschaft. Dabei handelt es sich um Firmen, deren Umsätze durchaus im einstelligen Milliardenbereich liegen, die Inhaber – geführt sind und ihre Marke global im Nischenbereich andienen.

Das haben die Zyprioten oder auch die Isländer mit ihren Industrien auch getan. Was bei uns Industrien im Bereich Maschinen- oder Fahrzeugbau sind, das war dort die Finanzindustrie. Man lege sein Geld zu einem vernünftigen Zinssatz ohne hohe Besteuerung auf Gewinne in einem Land (Zypern) an, dass die Rechtssicherheit innerhalb der Europäischen Union gewährleistet!

Uns Deutschen sind und waren alle "Steueroasen" ein Greul, in denen man sein Geld anlegen kann, ohne vom Deutschen Fiskus belangt zu werden. (Nächste Seite!)

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