Wenn man quasi per
Zeitmaschine in die Zeit von 1913, in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg
springen möchte, dann kann man das heute jederzeit tun. Zumindest dann, wenn
man nationalistischen Schrott lesen will!
Beziehungsweise!? Man muß präziser schreiben. Man kann
irritierende, durchaus bestürzende „Lesermeinungen“ zur Kenntnis nehmen, die
sich einen fragen lassen, ob 60 Jahre der Völkerverständigung
im Westen oder des Aufbaus der Europäischen Union irgendwie eher wenig gebracht haben. Und man darf die
Snowden-Affäre zum Anlaß nehmen, um sich zu fragen, ob Angelsachsen maximal WASPs
als Freunde haben wollen!
"The Economist" (Screenshot! Abgerufen: 30.06.13) |
Es gibt internationale, im englischen Sprachraum publizierte
Leitmedien wie The Guardian, The Economist oder TheNew York Times, die zu Recht auch in Deutschland als Vorbilder
dienen. Dort wird eine hervorragende journalistische Arbeit geleistet. Der
Journalismus dort, gerade z.B. beim Guardian, war immer Ansporn für die
deutschen Leitmedien wie Der Spiegel,
Süddeutsche Zeitung, Stern oder der FAZ.
Die Mitglieder vom Netzwerk Recherche lesen diese Publikationen wahrscheinlich täglich.
Nur welcher normale
Bundesbürger kann oder wird das selbst tun?
Die Verschuldungskrise des Westens und die €uro-Krise bringen so einiges an wirtschaftlicher Not mit
sich. Welche Lösungswege kann es überhaupt geben? Und wer könnte an all dem
Schuld sein? Vielleicht Deutschland
und Frau Merkel ganz besonders?
The Guardian
und The Economist haben sich
in den letzten Monaten ausgiebig mit einer angeblichen „hegemonialen Führungsrolle Deutschlands“ beschäftigt. Die Artikel
sind gut gemacht, sind aus einem britischen Blickwinkel heraus erstellt worden
und zeigen leider im Detail, wie schwer es doch selbst einem gut recherchierendem „journalistischem
Ausländer“ fallen muß, die feinen Interna eines fremden Landes auf der
anderen Seite des Ärmelkanals zu verstehen. 20 Kilometer sind halt in Europa eine echte Entfernung, in Berlin sind sie ein Katzensprung...
Die "Inder" oder "die Chinesen" oder selbst die "Amis" oder "die Brasilianer" mit ihren millionen Sprachen und Völkern können einen solchen "Meine drei Leute, die ich kenne, die reichen mir! - Nationalismus" sicherlich in ein- bis zweitausend Jahren mal nachvollziehen!
Die "Inder" oder "die Chinesen" oder selbst die "Amis" oder "die Brasilianer" mit ihren millionen Sprachen und Völkern können einen solchen "Meine drei Leute, die ich kenne, die reichen mir! - Nationalismus" sicherlich in ein- bis zweitausend Jahren mal nachvollziehen!
Liest man dann noch die Leserkommentare, man kann verzweifeln. Da
wird der dritte oder vierte Weltkrieg
beschworen, der von Deutschland
angestrebt werden soll. Oder einfach nur die Übernahme der EU. Stereotypen werden bedenkenlos vorgetragen. Gerade Anhänger der UKIP (United Kingdom Independence Party) geben sich wollüstig ihren
Phantasien hin!
"The Economist" (Screenshot! Abgerufen: 30.06.13) |
Das ist alleine schon erhellend. Heute darf man aber auch noch lesen, dass die NSA ihre Verbündeten in drei Gruppen
aufteilt: Gruppe 1 sind die USA
selbst. Gruppe 2 sind die USA, the
UK, Kanada, Australien und Neuseeland(?)!
Gruppe 3 sind einige Verbündete, wie
z.B. Deutschland, die man aber bedenkenlos ausspionieren darf.
Es drängt sich ein Verdacht auf. Neuseeland dient dabei sofort als Kristallisationspunkt der
Argumentation! Könnte es sein, dass die alten Zeiten von 1913 mit ihren Geheimverträgen immer noch existieren?
Hat die englischsprachige Welt einen eigenen durch Verträge abgesicherten Ereignishorizont erschaffen? Gehören germanische Urhorden oder französische Froschschenkelnutzer nicht "dazu"?
Dann wäre es nur freundlich, darum zu bitten, dass The
United Kingdom die Europäische Union verläßt! Und es wäre nur folgerichtig, die
NSA freundlich darum zu bitten, nicht weiterhin 500.000.000.000 Verbindungsdaten in Deutschland pro Monat grundgesetzwidrig „abzuhören“!
Man darf es präzisieren! Laut Verfassungsgerichtsurteil (!) dürfen deutsche Behörden NICHT das machen, was der Geheimdienst NSA mit Deutschen Bürgern macht! Deutscher Staat, schreite ein!
In jeder Krise ist
einem das eigene Hemd ja näher als die Hose! Es könnte sein, dass da gerade so einiges
auseinanderfällt und einiges zerbricht. Eventuell kann das einer reinigenden
Klärung dienen. Dafür muß der Deutsche Staat "Halt" rufen und Ultimaten setzen! Wir sind nicht die kleinen Kätzchen von grenzdebilen Ex-Imperialisten oder "Ich-habe-10-Flugzeugträgerkampfgruppen-Hormongesteuerten"!
Die Leserkommentare beim Economist sind merkwürdig, die beim Guardian nationalistisch-UKIP und Daily Mail oder Daily Mirror können einen deutschen Staatsbürger erschrecken lassen. Watte sind die bekloppt und nationalistisch wie "Der Kaiser"!?!!