Freitag, 14. Juni 2013

Schulsonnenwende 2013 im „Nach-Pisa-Land“



Seit den ersten Veröffentlichungen der Ergebnisse der weltweiten PISA-Studien ab 2000 ff herrscht in Deutschland ja immer ein wenig Alarmismus vor. Das Niveau deutscher Schulen erscheint als erschreckend schwach.

Bekanntlich war früher alles besser. Als der Blogger (gefühlt in den 50er Jahren) die Grundschule besuchte, da herrschte immerhin noch Zucht und Ordnung. Ob das besser war?

Man kann da die Empirie heranziehen, um ein wenig Entspannung anzumahnen. Man kann aber auch heute, am 14.06.2013, auf die Grundschule am Falkplatz im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg schauen und sich einfach freuen. 

File:Windmuehlenberg-um-1800.jpg
"Die Ursprünge von Prenzlauer Berg - 'Der Prenzlauer „Windmühlenberg“ um 1800'"; (Quelle: Wikipedia;
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scanned by Christian Thiele (APPER); Lizenz:  public domain because its copyright has expired)
Diese Schule ist zu empfehlen und sie wird empfohlen. Die Schülerzahlen steigen an. Es ist sehr wohl ein Qualitätsmerkmal, wenn eine Schule seit Jahren „Berliner Klimaschule“ und „Umweltschule in Europa“ ist!

Nach Abschluß der Projektwoche ist dort heute ein Schulfest, ein Kreativfest. Die Grundschüler präsentieren ihre Arbeiten, singen, musizieren oder tanzen.

Da werden kleine Boote gezeigt, die von Solarmodulen angetrieben werden. Da werden Hundeberufe erklärt oder bearbeitete Specksteine präsentiert. Es wird im Chor gesungen, Melodika gespielt oder Flamenco getanzt. Kuchen, Bratwürste, Limonade und auch Zuckerwatte darf verzehrt werden.

Nächste Woche werden Zeugnisse (oder besser Lernberichte) verteilt. Mindestens ein Sohn wird ab Oktober in die dritte Klasse wechseln. JÜL und SAPH enden. Ein schulisches Lernen, wie es die Altvorderen in ihrer eigenen Kindheit gekannt haben, tritt in den Vordergrund. Ab der Dritten kann es in Berlin tatsächlich Noten geben. Es gibt dann Klassen- und Fachlehrer.

Am Ende des zweiten „Schulbesuchsjahres“ haben diese wunderbaren Kinder vieles gelernt. Und das wird auch beurteilt. Wie redegewandt sind die Sprösslinge? Wie ist die Schreib- und die Lesekompetenz? Wie sieht der Umgang mit der Sprache aus?

Addition, Subtraktion, Multiplikation oder Division wurden im „Zahlenraum bis 100“ eingeübt. Können die Kleinen Muster, Formen oder Strukturen erkennen? Mengenlehre ist heutzutage nicht mehr ganz so angesagt. Aber der individuelle Bezug zu Länge, Höhe, Gewicht oder Zeit wird eingeübt. Und sogar der Zufall als Begleitumstand allen Lebens wird aufgezeigt.

Sachkundeunterricht, Kunst und Musik finden zumindest an der Schule am Falkplatz in den Wochenplänen der Schüler ausreichend Raum.

Und es wird Wert auf Sport gelegt!

Ja! In Berlin wurde und wird im Bereich der Schulen viel Schindluder getrieben. Die Schul- oder Senatsverwaltung kann hier besserwisserisch ideologisch vorgehen und ist nicht wirklich angesehener als die Berliner Verwaltung insgesamt! JÜL und SAPH haben viele Eltern zu klammheimlichen Anarchisten gemacht, die ihre Kinder nur noch auf Privatschulen oder katholische Einrichtungen schicken wollen! Nur warum wird dann seit Jahren immer dieser Sozi gewählt?

Gerade in den unsäglichen „Reformzeiten“ nach der Wende wurden viele Kinder in ihren Bildungsmöglichkeiten kastriert und Werdegänge erschwert. Migrantenkinder haben es in Berlin schwer.

Aber Eigeninitiative von Schulleitung, Lehrern, Erziehern Schülern und Eltern kann sogar im Bundesland Berlin Positives bewirken!

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