Sonntag, 30. Juni 2013

Gehört Deutschland eigentlich zum Westen? - Was der Economist in seinem Beifang hat!



Wenn man quasi per Zeitmaschine in die Zeit von 1913, in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg springen möchte, dann kann man das heute jederzeit tun. Zumindest dann, wenn man nationalistischen Schrott lesen will!

Beziehungsweise!? Man muĂź präziser schreiben. Man kann irritierende, durchaus bestĂĽrzende „Lesermeinungen“ zur Kenntnis nehmen, die sich einen fragen lassen, ob 60 Jahre der Völkerverständigung im Westen oder des Aufbaus der Europäischen Union irgendwie eher wenig gebracht haben. Und man darf die Snowden-Affäre zum AnlaĂź nehmen, um sich zu fragen, ob Angelsachsen maximal WASPs als Freunde haben wollen!

"The Economist" (Screenshot! Abgerufen: 30.06.13)
Es gibt internationale, im englischen Sprachraum publizierte Leitmedien wie The Guardian, The Economist oder TheNew York Times, die zu Recht auch in Deutschland als Vorbilder dienen. Dort wird eine hervorragende journalistische Arbeit geleistet. Der Journalismus dort, gerade z.B. beim Guardian, war immer Ansporn für die deutschen Leitmedien wie Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung, Stern oder der FAZ. Die Mitglieder vom Netzwerk Recherche lesen diese Publikationen wahrscheinlich täglich.

Nur welcher normale BundesbĂĽrger kann oder wird das selbst tun?

Die Verschuldungskrise des Westens und die €uro-Krise bringen so einiges an wirtschaftlicher Not mit sich. Welche Lösungswege kann es ĂĽberhaupt geben? Und wer könnte an all dem Schuld sein? Vielleicht Deutschland und Frau Merkel ganz besonders?

The Guardian und The Economist haben sich in den letzten Monaten ausgiebig mit einer angeblichen „hegemonialen FĂĽhrungsrolle Deutschlands“ beschäftigt. Die Artikel sind gut gemacht, sind aus einem britischen Blickwinkel heraus erstellt worden und zeigen leider im Detail, wie schwer es doch selbst einem gut recherchierendem  journalistischem Ausländer“ fallen muĂź, die feinen Interna eines fremden Landes auf der anderen Seite des Ă„rmelkanals zu verstehen. 20 Kilometer sind halt in Europa eine echte Entfernung, in Berlin sind sie ein Katzensprung...

Die "Inder" oder "die Chinesen" oder selbst die "Amis" oder "die Brasilianer" mit ihren millionen Sprachen und Völkern können einen solchen "Meine drei Leute, die ich kenne, die reichen mir! - Nationalismus" sicherlich in ein- bis zweitausend Jahren mal nachvollziehen!

Liest man dann noch die Leserkommentare, man kann verzweifeln. Da wird der dritte oder vierte Weltkrieg beschworen, der von Deutschland angestrebt werden soll. Oder einfach nur die Ăśbernahme der EU. Stereotypen werden bedenkenlos vorgetragen. Gerade Anhänger der UKIP (United Kingdom Independence Party) geben sich wollĂĽstig ihren Phantasien hin! 
"The Economist" (Screenshot! Abgerufen: 30.06.13)

Das ist alleine schon erhellend. Heute darf man aber auch noch lesen, dass die NSA ihre VerbĂĽndeten in drei Gruppen aufteilt: Gruppe 1 sind die USA selbst. Gruppe 2 sind die USA, the UK, Kanada, Australien und Neuseeland(?)! Gruppe 3 sind einige VerbĂĽndete, wie z.B. Deutschland, die man aber bedenkenlos ausspionieren darf.

Es drängt sich ein Verdacht auf. Neuseeland dient dabei sofort als Kristallisationspunkt der Argumentation! Könnte es sein, dass die alten Zeiten von 1913 mit ihren Geheimverträgen immer noch existieren? Hat die englischsprachige Welt einen eigenen durch Verträge abgesicherten Ereignishorizont erschaffen? Gehören germanische Urhorden oder französische Froschschenkelnutzer nicht "dazu"?

Dann wäre es nur freundlich, darum zu bitten, dass The United Kingdom die Europäische Union verläßt! Und es wäre nur folgerichtig, die NSA freundlich darum zu bitten, nicht weiterhin 500.000.000.000 Verbindungsdaten in Deutschland pro Monat grundgesetzwidrig „abzuhören“! 

Man darf es präzisieren! Laut Verfassungsgerichtsurteil (!) dürfen deutsche Behörden NICHT das machen, was der Geheimdienst NSA mit Deutschen Bürgern macht! Deutscher Staat, schreite ein!

In jeder Krise ist einem das eigene Hemd ja näher als die Hose! Es könnte sein, dass da gerade so einiges auseinanderfällt und einiges zerbricht. Eventuell kann das einer reinigenden Klärung dienen. Dafür muß der Deutsche Staat "Halt" rufen und Ultimaten setzen! Wir sind nicht die kleinen Kätzchen von grenzdebilen Ex-Imperialisten oder "Ich-habe-10-Flugzeugträgerkampfgruppen-Hormongesteuerten"!

Die Leserkommentare beim Economist sind merkwürdig, die beim Guardian nationalistisch-UKIP und Daily Mail oder Daily Mirror können einen deutschen Staatsbürger erschrecken lassen. Watte sind die bekloppt und nationalistisch wie "Der Kaiser"!?!!

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