Samstag, 15. Juni 2013

Baustelle Demokratie – "Wissenschaft im Dialog" als Plagiat



Heinrich-Böll-Stiftung; 15.06.2013

Wie sagt man doch so schön? „Nicht jeder Mann kann!“. Die Auswahl eines Moderators kann das Ergebnis eines Workshops auch negativ beeinflussen.

Am Ende dieses Workshops hätte man auch feststellen können, dass sich Bürgerbeteiligung nicht wirklich lohnt. Da verbringt man seine Zeit besser mal damit, den Keller aufzuräumen. 
 
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a9/Mochuelo_Com%C3%BAn_%28_Athene_noctua_%29%281%29.jpg/160px-Mochuelo_Com%C3%BAn_%28_Athene_noctua_%29%281%29.jpg
"Ein Kauz!"
(Quelle: Wikipedia;

Author: Arturo Nikolai,
Lizenz: Creative Commons
Attribution-Share Alike 2.0 Generic
Der Moderator Thomas Korbun ist schlicht eigenverliebt. Dieser Workshop war kein Workshop sondern eine Podiumsdiskussion mit Zuschauerfragen.

Die Referenten hatten von Bürgerbeteiligung im Bereich der Forschung keine Ahnung. Keiner der Experten auf dem Podium hatte irgendeine Erfahrung im Bereich Bürgerbeteiligung überhaupt vorzuweisen. Überhaupt! Betrachtet wurde nicht der Bereich Forschung sondern nur die Hochschulen.

Lustig auch, dass niemand bemerkt hatte, dass der SloganWissenschaft im Dialog“ schlicht geklaut ist. Eine entsprechende Organisation existiert in Deutschland seit zehn Jahren.

Krista Sager war sich als Bundestagsabgeordnete der Grünen und ehemalige Wissenschaftssenatorin in Hamburg ihrer Expertenrolle nur zu sehr bewußt. 

Sonja Bolenius, als zuständige Vertreterin des DGB, suchte permanent nach Sachkompetenz. Immerhin war ihr offenbar als Einziger bewußt, dass Forschung an Hochschulen durch das Einwerben von Drittmitteln finanziert wird. Forscher an Universitäten suchen sich ihre Forschungsthemen durchaus frei. Wollen Sie Gerätschaften oder Personal bezahlen können, so muß ihr Thema z. B. vor der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Gnade finden. Die DFG vergibt Drittmittel für Forschungsprojekte und hat Leistungsansprüche.

Gerd Stadermann könnte auch als Fachschaftslehrer für Esoterik an Berliner Grundschulen arbeiten. Der Mann ist der lebende Beweis dafür, dass im Bereich der durch öffentliche Gelder finanzierten Forschung jedes kleine Gänseblümchen seine Finanzquellen finden kann.

Im Publikum saß mehr Sachverstand als auf dem Podium. Zugegeben, es waren auch einige „Privatforscher“ vor Ort.

Bürgerbeteiligung kann nur gelingen, wenn der Bürger Ansprechpartner hat, die wissen worum es überhaupt gehen mögen könnte.

Keine Kommentare: