Die Metro hat mit ihrer Neuauflage der „Berliner
Mittwochsgesellschaft“ eine Plattform für einen Lobbyismus der Extraklasse
geschaffen! Am 13. Juni wird Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg dort erscheinen.
Die Internetseite www.berlinermittwochsgesellschaft.de
gibt sich zugeknöpft. Recherchieren kann man kaum. Es gibt eine Startseite und
ein Impressum. Das Entrée-Video ist jedoch ein absoluter Hingucker! Hier treffen sich
Entscheider! Vorträge zu verschiedensten Themengebieten werden gehalten.
www.berlinermittwochsgesellschaft.de |
Der historische Hintergrund ist der Clou überhaupt.
Wikipedia schreibt:
Die „(Geheime) Berliner Mittwochsgesellschaft. Bereits
1783 bestand eine dem Gedankengut der Spätaufklärung verpflichtete „Berliner
Mittwochsgesellschaft“ (mit Johann Erich Biester, der als Sekretär
fungierte), die sich Gesellschaft der Freunde der Aufklärung nannte. Sie wurde
von Wilhelm Abraham Teller (mit)gegründet.
Mitglieder waren u. a. der preußische Finanzminister Carl August von Struensee, der
Oberfinanzrat Johann Heinrich Wloemer (1726–1797), der
Dichter Leopold Friedrich Günther von
Goeckingk, Christian Konrad Wilhelm von Dohm,
der Theaterdirektor und Schriftsteller Johann Jacob Engel, der Kammergerichtsrat Friedrich
Wilhelm von Benecke (1752–1793), Friedrich
Gedike, Karl Franz von Irwing, der Jurist Ernst Ferdinand Klein, Franz Michael Leuchsenring, die Mediziner Johann Carl Wilhelm Moehsen und Christian Gottlieb Selle, die Prediger Johann Joachim Spalding und Johann Friedrich Zöllner, Karl Gottlieb Suarez, Wilhelm Abraham Teller; Ehrenmitglied
wurde Moses Mendelssohn.
Erst durch diese gelehrte (Geheim-)Gesellschaft, die sich
von dem gleichzeitig und schon länger bestehenden Montagsclub
– der mehr gesellschaftlichen Charakter hatte – abhob, verbreitete
sich die Berliner Aufklärung, deren Meinungsforum die Berlinische Monatsschrift wurde, in der
nahezu jedes Mitglied der Mittwochsgesellschaft sich zu Wort meldete und die,
nach Werner Krauss, das bedeutendste Forum der
Spätaufklärung wurde. Mit den kurzlebigen Berliner Blättern und der Neuen
Berlinischen Monatsschrift wirkte Biester zwar im Sinne einer mittlerweile
durch den Idealismus verdrängten Aufklärung bis 1811
weiter, doch erreichte die Monatsschrift nie mehr das Niveau früherer Jahre,
als Immanuel Kant
mit vielen Artikeln die Berlinische Monatsschrift bereicherte – bis Biester,
der Oberbibliothekar der „Kommode“ und letzter der Berliner
Aufklärung, im Jahr 1816 starb. Jedoch bereits 1798 wurde die
Mittwochsgesellschaft von Friedrich Wilhelm III.
aufgelöst, weil sie angeblich die innere
Sicherheit bedrohte.“
Hier wird eine Tradition der Aufklärung perfekt zur
entspannten Einflussnahme genutzt. Wer es nicht weiß: viele engagierte
Mitarbeiter der Schröder-Fischer-Regierung haben ihre Kenntnisse genutzt, um
intelligente Formen der Politikberatung aufzubauen. Die Grünen sind in
Deutschland einflussreicher als es der Bürger annimmt.
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