Berlin-Brandenburgische Akademie
der Wissenschaften, 29.05.2012
Je mehr man den Einfluss des Alters spürt, umso mehr
wünscht man sich von Zeit zu Zeit seine Jugend zurück. Die Knie schmerzen, das
Haar wird grauer und die Intelligenz soll nachlassen. Letzteres spürt man wohl
weniger. Was man glücklich, sinnlich spürt ist eine Projektpräsentation des Studienkollegs zu
Berlin.
Das Studienkolleg zu Berlin ist ein „Programm für den
europäischen Führungsnachwuchs in Wissenschaft, Politik, Kultur und Verwaltung“
und wird von der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Hertie-Stiftung
unterstützt. Gefördert werden jedes Jahr „dreißig begabte Studierende aller
Fachrichtungen aus ganz Europa für elf Monate“.
Thema der heutigen Präsentation
waren „Moderne Nomaden“. Nomaden heute sind Menschen, die in Europa berufsbedingt
unterwegs sind. Lastkraftwagenfahrer sind gemeint, Unternehmensberater oder
Dolmetscher. Die Vielfalt beschreibt diese Daseinsform. Manche Nomaden sind
alle sechs Monate auf einem anderen Kontinent.
40 Vertreter aus elf Ländern wurden vom Projektteam
befragt. Freiheit war ein wichtiger Begriff des Abends. Die „Suche nach der
Freiheit“. Und als Antipode dazu spürten alle Nomaden auch den Drang zur „Suche
nach Stabilität“. Es sei wichtig „Wurzeln zu finden“, Familie hatten nur
wenige.
Mich erinnerte das an die Zeiten des Burn Out-Hypes von
vor einigen Jahren. Ein ausgebrannter Manager beschrieb damals, wie er mit
Mitte 40 nur noch seine Uhr als Freund hatte. Dies klang heute Abend auch an: „Man
kann viel reisen, wenn man jung ist, wenn man frisch ist.“
Das schmälert die Frische des Abends und die wunderbare
Präsentation überhaupt nicht. Ein Tool der Wahl: prezi.com.
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