Samstag, 19. Mai 2012

Völker lest die Signale - Gründer im High-Tech-Bereich sind 40 Jahre alt! Und älter!


Facebook geht an die Börse. Marc Zuckerberg lebt das amerikanische Erfolgsmodell, in dem Silicon Valley wunderbar mit Wall Street harmoniert. Und Zuckerberg ist so jung. Hat das etwas mit deutscher Realität zu tun?

Das Beispiel entspricht nicht einmal der amerikanischen Realität! Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat 2010 eine Studie mit dem wunderbaren Titel "High-Tech-Gründungen in Deutschland – Zum Mythos des jungen High-Tech-Gründers“ veröffentlicht. Keine Überraschung: Der Durchschnittsgründer ist 40 Jahre alt!

ALTERSSTRUKTUR VON GRÜNDERN IM VERGLEICH ZWISCHEN HIGH-TECH- UND
NICHT-HIGH-TECH-SEKTOREN"

Die Studie basiert auf dem Datenmaterial dreier Erhebungen: Dem „Mannheimer Unternehmenspanel (MUP)“, dem „KfW/ZEW-Gründungspanel“ und der „ZEW-High-Tech-Befragung 2007“. Das ist eine Datenbasis! 

Das sogenannte „Gründungsfenster“ zwischen 25 und 35 Jahren ist nicht wirklich zu erkennen. Die Theorie zum Gründungsfenster vermutet, dass jungdynamische Unternehmer-Neulinge in diesem Zeitfenster ihr Studium beendet haben und die Familienplanung noch nicht angegangen sind. Dies muss weiterhin ein Mythos bleiben. Woher sollen ambitionierte Frühreife "Branchenerfahrung" haben?

Schon 1998 hatte die berühmte ATHENE-Studie (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Technologie- und Gründerzentren) ähnliche Ergebnisse auch für die USA bzw. für das MIT angedeutet! Damals wurde festgestellt, dass über 80% der sogenannten „MIT related Companies“ (Firmen, die von MIT-Absolventen gegründet werden) erst nach mehr als fünf Jahren nach Erwerb des Abschlusses gegründet werden. 

Es ist und bleibt daher völlig unverständlich, warum Absolventen in Deutschland nur bis fünf Jahre nach Beendigung des Studiums  im Rahmen der EXIST-Gründerförderung (Existenzgründung aus der Wissenschaft) förderberechtigt sind.

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