Facebook geht an die Börse. Marc Zuckerberg
lebt das amerikanische Erfolgsmodell, in dem Silicon Valley wunderbar mit Wall
Street harmoniert. Und Zuckerberg ist so jung. Hat das etwas mit deutscher
Realität zu tun?
Das Beispiel entspricht nicht
einmal der amerikanischen Realität! Das Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) hat 2010 eine Studie mit dem wunderbaren Titel
"High-Tech-Gründungen in Deutschland – Zum Mythos des jungen
High-Tech-Gründers“ veröffentlicht. Keine Überraschung: Der
Durchschnittsgründer ist 40 Jahre alt!
„ALTERSSTRUKTUR VON GRÜNDERN IM VERGLEICH ZWISCHEN HIGH-TECH- UND NICHT-HIGH-TECH-SEKTOREN" |
Die Studie basiert auf dem Datenmaterial dreier
Erhebungen: Dem „Mannheimer Unternehmenspanel (MUP)“, dem „KfW/ZEW-Gründungspanel“
und der „ZEW-High-Tech-Befragung 2007“. Das ist eine Datenbasis!
Das sogenannte „Gründungsfenster“ zwischen 25 und 35
Jahren ist nicht wirklich zu erkennen. Die Theorie zum Gründungsfenster
vermutet, dass jungdynamische Unternehmer-Neulinge in diesem Zeitfenster ihr
Studium beendet haben und die Familienplanung noch nicht angegangen sind. Dies
muss weiterhin ein Mythos bleiben. Woher sollen ambitionierte Frühreife "Branchenerfahrung" haben?
Schon 1998 hatte die berühmte ATHENE-Studie (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Technologie- und Gründerzentren) ähnliche
Ergebnisse auch für die USA bzw. für das MIT angedeutet! Damals wurde
festgestellt, dass über 80% der sogenannten „MIT related Companies“ (Firmen,
die von MIT-Absolventen gegründet werden) erst nach mehr als fünf Jahren nach
Erwerb des Abschlusses gegründet werden.
Es ist und bleibt daher völlig
unverständlich, warum Absolventen in Deutschland nur bis fünf Jahre nach Beendigung
des Studiums im Rahmen der EXIST-Gründerförderung
(Existenzgründung aus der Wissenschaft) förderberechtigt sind.
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