Betrachtet man
das weite Feld der Firmengründungen, so besteht ein faszinierendes Unterfangen
darin, Erfolgsfaktoren zu bestimmen. Wer
gründet? Welche Motivation steckt dahinter? Was verringert die Sterberate? Was
stärkt die „unternehmerischen Erfolgsaussichten“? Wo steht Deutschland im
internationalen Vergleich? Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Global Report 2011 listet weltweit 400
Millionen Unternehmen in 54 Ländern auf. Abbildung 1 verdeutlicht einen
Zusammenhang zwischen GDP pro Einwohner
und Gründungshäufigkeit.
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Abbildung 1: „Relation
Gründungsaktivitäten und GDP weltweit 2010“ (Quelle:Global Entrepreneurship
Monitor 2010)
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Firmengründungen
lassen sich nach einem einfachen Raster
klassifizieren. Wird bei der Gründung eine neue Technologie eingesetzt?
Dann ist die Technologieunsicherheit hoch. Wird ein neues Marktsegment
angesprochen? Dann ist die Marktunsicherheit groß. Spannend wird es, wenn ein Unternehmen wie
z.B. Apple bestehende Technologien nutzt, um neue Märkte zu erschließen.
In diesem
Umfeld spielen Akademische Gründungen eine wichtige Rolle. Vereinfacht handelt
es sich hierbei um Gründungen von Akademikern oder in Wissensbereichen, die man
an Universitäten und Hochschulen erlernen kann. So stellen prinzipiell alle Gründungen, die in forschungs-
und wissensintensiven Branchen stattfinden, Akademische Gründungen dar. Diese
Gründungen gelten für die OECD und für GEM als Indiz für die wirtschaftliche
Dynamik eines Landes und stellen nicht zuletzt eine wichtigen Weg des Wissens-
und Technologietransfers aus der Wissenschaft in Wirtschaft dar. Abbildung 2
zeigt dazu wiederum im weltweiten Vergleich, wie häufig bei Firmengründungen
Produktinnovationen eingesetzt werden.
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Abbildung 2: „Innovationen als Anreiz für Unternehmenstätigkeiten 2008 - 2010“ (Quelle:Global Entrepreneurship Monitor 2010) |
Über
Firmengründungen werden in Deutschland bei den Gewerbeämtern nur wenige Einzeldaten
erhoben. Daher ist es schwer, Zahlenmaterial über das Gründungsgeschehen
insgesamt zu erhalten. Grob geschätzt
wurden um die Jahrtausendwende jährlich 250.000 Firmen gegründet. 65.000
Gründungen waren Akademische Gründungen im forschungs- und wissensintensiven
Bereich.
Laut Wikipedia
gab es im Jahr 2004 in Deutschland ca. 3.000.000 Unternehmen insgesamt. Dies verdeutlicht, dass Neugründungen bereits
binnen 10 Jahren die Unternehmenslandschaft vollständig umkrempeln können.
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