Sonntag, 6. Mai 2012

Relevanz Akademischer Gründungen im Technologiebereich


Betrachtet man das weite Feld der Firmengründungen, so besteht ein faszinierendes Unterfangen darin, Erfolgsfaktoren zu bestimmen. Wer gründet? Welche Motivation steckt dahinter? Was verringert die Sterberate? Was stärkt die „unternehmerischen Erfolgsaussichten“? Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich? Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Global Report 2011 listet weltweit 400 Millionen Unternehmen in 54 Ländern auf. Abbildung 1 verdeutlicht einen Zusammenhang zwischen  GDP pro Einwohner und Gründungshäufigkeit.

Abbildung 1: „Relation Gründungsaktivitäten und GDP weltweit 2010“ (Quelle:Global Entrepreneurship Monitor 2010)
Firmengründungen lassen sich nach einem einfachen Raster  klassifizieren. Wird bei der Gründung eine neue Technologie eingesetzt? Dann ist die Technologieunsicherheit hoch. Wird ein neues Marktsegment angesprochen? Dann ist die Marktunsicherheit groß. Spannend wird es, wenn ein Unternehmen wie z.B. Apple bestehende Technologien nutzt, um neue Märkte zu erschließen.
In diesem Umfeld spielen Akademische Gründungen eine wichtige Rolle. Vereinfacht handelt es sich hierbei um Gründungen von Akademikern oder in Wissensbereichen, die man an Universitäten und Hochschulen erlernen kann. So  stellen prinzipiell alle Gründungen, die in forschungs- und wissensintensiven Branchen stattfinden, Akademische Gründungen dar. Diese Gründungen gelten für die OECD und für GEM als Indiz für die wirtschaftliche Dynamik eines Landes und stellen nicht zuletzt eine wichtigen Weg des Wissens- und Technologietransfers aus der Wissenschaft in Wirtschaft dar. Abbildung 2 zeigt dazu wiederum im weltweiten Vergleich, wie häufig bei Firmengründungen Produktinnovationen eingesetzt werden.
Abbildung 2: „Innovationen als Anreiz für Unternehmenstätigkeiten 2008 - 2010“ (Quelle:Global Entrepreneurship Monitor 2010)
Über Firmengründungen werden in Deutschland bei den Gewerbeämtern nur wenige Einzeldaten erhoben. Daher ist es schwer, Zahlenmaterial über das Gründungsgeschehen insgesamt  zu erhalten. Grob geschätzt wurden um die Jahrtausendwende jährlich 250.000 Firmen gegründet. 65.000 Gründungen waren Akademische Gründungen im forschungs- und wissensintensiven Bereich. 
Laut Wikipedia gab es im Jahr 2004 in Deutschland ca. 3.000.000 Unternehmen insgesamt.  Dies verdeutlicht, dass Neugründungen bereits binnen 10 Jahren die Unternehmenslandschaft vollständig umkrempeln können.

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