Montag, 4. Juni 2012

Ein Vater photographiert seinen Sohn


Heute Abend präsentierten erneut Mitglieder des „Studienkollegs zu Berlin“ ihre Arbeiten. Thema heute war die „wirtschaftlich erzwungene Umsiedlung“ in Europa.

Wirtschaftlich erzwungen“ kann eine Umsiedlung dann sein, wenn Rohstoffe unter Wohnsiedlungen liegen. Das kann Gold, wie in Rumänien sein. Das kann Braunkohle, wie in Deutschland sein. Oder das kann Eisenerz, wie in Kiruna in Schweden sein.

Das Bergen eines solchen Reichtums hat natürlich einen wirtschaftlichen Reiz. In Rosia Montana in Rumänien wird dieser Reichtum von Milliardären geborgen. In Horno (Brandenburg) musste ein Dorf weichen, um unser aller Stromversorgung zu sichern. Das ist auch ein gesellschaftlicher Aspekt.

Letztendlich fand oder findet eine Umsiedlung an allen drei betrachteten Orten statt. Das „Wie und Wohin?“ war und ist unterschiedlich organisiert.

Eine schöne Nachricht: Den größten Einfluss hatten Betroffene in Brandenburg. So sehen dies zumindest die Kollegiaten. Einwürfe und Hinweise aus dem interessierten Publikum förderten auch einen menschlichen Wunsch nach Heimat und Erinnerung zu Tage. In Brandenburg werden 25 Jahre nach Enteignung und Abriss „Erinnerungssteine gesetzt“, die an alte, verlorene Dörfer und Kirchen erinnern.

Die Präsentationen waren mitteilsam. Und so verspürte der stolze Vater zu Recht den Wunsch, seinen Sohn für eine gewisse Ewigkeit digital am Herzen tragen zu können.

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