Dienstag, 19. Juni 2012

Exzellenz-Initiative und Politik


Unter Schröder und unter Merkel hat die deutsche Politik den Hochschulen zwei Herzenswünsche erfüllt. Es gibt mehr Geld. Und einige Universitäten bzw. Professoren und Dekane dürfen sich jetzt „auf Weltniveau“ fühlen.

Die im Rahmen der Exzellenz-Initiative ausgezeichneten Universitäten können sich mit ihren Clustern und Graduiertenschulen zu Recht freuen. Interessanterweise denken einige bereits heute daran, dass die Gelder nicht ewig fließen werden. Um dem vorzubeugen, werden bereits Argumentationslinien aufgebaut.

Die Exzellenz-Initiative ist aus Sicht der Politik allerdings ein Geschäft. Es wird eine Gegenleistung erwartet. Die geförderten Hochschulen sollten also zwei Aspekte nicht vernachlässigen. Erstens gibt es ein weltweit anerkanntes Kriterium für die Qualität von Forschung, welches unter dem Namen Nobelpreis jedem Politiker bekannt ist. Zweitens ist der Titel „Elite-Uni“ schön, ein vorderer Platz beim Shanghai-Ranking als dem weltweiten Hochschulranking ist aber deutlich besser.

Deutsche Hochschulen mögen diese Qualitätsvergleiche nicht so gerne. Sie verweisen lieber auf „Impact-Faktoren“, hinter denen sich alles Mögliche verbergen kann. Kein Politiker wird mit Impact-Faktoren den Erfolg seiner Hochschulpolitik beweisen können. Wenn keine Nobelpreise gewonnen werden, dann wird eine gewisse Ernüchterung eintreten. Die Politik wird eine solche Ernüchterung nicht honorieren.

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