Donnerstag, 21. Juni 2012

Lobbyismus – Lehrstück Rot/Grün


Einen wunderbaren Klassiker zum Thema Lobbyismus unter der Regierung Schröder haben Cerstin Gammelin und Götz Hamann verfasst: „Die Strippenzieher“, erschienen im Econ-Verlag.

In Berlin kann man sich Lobbyismus erwandern. Legt man in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung ein Quadrat über die Mitte der Stadt, dessen obere, linke Ecke vom Charitéplatz und dessen untere, rechte Ecke vom Hausvogteiplatz gebildet werden, dann bilden alle Straßen dort die Wanderwege, die zur Erkenntnis führen.

Schon Gammelin und Hamann beschrieben etliche Kaffeehäuser, Salons, Clubs und Firmenadressen, die in Berlins Mitte zu finden sind. Eine gewisse äußere Bescheidenheit herrscht vor; eher London als Paris. Die Nähe zum Kanzleramt und zum Bundestag zieht sie alle an.

Wunderbar beschrieben werden die Strippenzieher der „Initiative Soziale Marktwirtschaft“. Geld erleichtert so einiges.

Ebenso wunderbar wird das Zustandekommen der „Energiemarktreform“, der Energiewende unter Schröder, beschrieben. Ein Oligopol der großen Energiekonzerne war unter Schröder genauso gewollt, wie vorher unter Kohl und nachher unter Merkel.


Ein lesenswertes Buch, das zudem auch ein wenig mit dem Politikbetrieb in Brüssel versöhnt. Damals hieß der Energiekommissar der Kommission noch nicht Öttinger.

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