Samstag, 23. Juni 2012

Wissenschaftsmarketing und Realität! In Deutschland!


Die professionelle Erklärung und Verbreitung von Erkenntnissen, Fragen oder Antworten auf Fragen findet in Deutschland „in der Wissenschaft“ auf laienhafte Weise statt. Schreckhafte und gleichzeitig ein klein wenig arrogante „Wissenschaftler“ laien vor sich hin. Warum ist das so?

Wenn wissenschaftliche Einrichtungen in Deutschland Profis für die Gestaltung einer Ausstellung benötigen, Profis für die textuelle Beschreibung von Glück oder Profis für die Benennung von Eigeninteressen suchen, was machen selbige dann? Gehen sie mit den Methoden vor, die sie ihren Studenten beibringen? Mitnichten! Sie suchen sich Laien aus ihren eigenen Reihen aus! Der Stallgeruch soll es richten! 

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"Ein Bild für interdisziplinären 'Stallgeruch'" (Quelle: Wikipedia - GNU Free Documentation License, Attribution-Share Alike 3.0 Unported by Florian K)
Wenn Biologische Einrichtungen Events als „wichtig“ erkannt haben, dann kann ja nur ein Dr. der Biologie (evtl. mit Zusatzausbildung) Experte für die Ausrichtung von Veranstaltungen sein! Wenn eine Biodiversitäts-Einrichtung Ausstellungen macht, dann kann nur ein Dr. der Biodiversität Experte sein!

Entsprechend lässt sich dieses Vorgehen sinnlos (leider quantitativ meßbar und leider kein Witz!) für alle möglichen Forschungseinrichtungen, Stellenangebote und Stallgerüche aufzeigen!

In der freien Wirtschaft müsste im Vergleich also ein Doktor des Kraftfahrzeugbaus Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen sein. Im Springer-Konzern wäre der Chef ein Doktor der Publizistik und unsere Bundeskanzlerin müsste eine Doktorin der Politikwissenschaften sein. Wie üblich ist dies waise aber nicht weise. 

Unser Alt-Kanzler Helmut Schmidt hat auch dieses Phänomen gemeint, als er sagte: "Schlau bin ich selber!" Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass kein Bundeskanzler bisher ausgebildeter Dr. der Politologie war! 

Denn im Kern geht es darum, ob mensch etwas kann! Weiß eine Frau, wie man Ausstellungen macht, weiß ein Mann, wie man prägnante, ausdrucksstarke Texte schreibt? Weiß ein Politiker, wie man Themen setzt und Politik durchsetzt? Dies alles sind Professionen, die man nicht von Laien erledigen lassen kann! Es geht um Arbeitsteilung unter Profis.

Das Angst - Phänomen vor dem Können von Profis ist dann wiederum ein Grund dafür, warum „Interdisziplinarität“ für die Wissenschaft gefordert wird: „Schaut über euren Tellerrand!“ Sie tun es aber nicht! Die Angst vor der Professionalität anderer, die dem eigenen, geschützten Bereich der Wissenschaft viel von seiner ängstlichen Überheblichkeit nehmen würde, wird sichtbar! 

Gedankenlos und absichtsvoll sind sich die unterschiedlichen Disziplinen untereinander nicht geheuer. Ein Sozialwissenschaftler, der in Empirie ausgebildet ist, versteht nicht, dass ein Informatiker darin ebenfalls ausgebildet sein kann. Und ein Jemand von der Universität der Künste ist für einen Naturwissenschaftler kein Wissenschaftler, ein gelernter Event-Manager ist suspekt.

Wie bekommen solche suspekt Menschen ohne Stallgeruch eigentlich eine transmediale oder die MoMa oder beste Wissenschaftsliteratur hin?

Ein Professor der Uni Potsdam hat mir persönlich mal lächelnd mitgeteilt, dass man auf Jahre bei einzelnen Instituten verschissen habe, wenn man deren internen Sprachgebrauch nicht beherrsche! Deshalb ist ja die Uni Potsdam im „Closed Shop“ EXIST auch so hoch angesehen, liefert aber keinerlei statistisch wahrnehmbare Ergebnisse im Wissens- und Technologietransfer (WTT), die über ein Grundrauschen hinausragen.

Ist doch auch blöd, wenn man 500.000€ einfach so für Technologie-Scouts ausgeben kann! Ohne, dass eine wirkliche Erfolgskontrolle (Evaluierung) jemals stattfinden wird.

Oder ist z.B. die Charité eine wissenschaftliche Einrichtung? Das soll sie selbst bestimmen. (Ich bin dort jedenfalls wunderbar und einfach professionell behandelt worden!) Unfähig zur Kommunikation ist sie allemal! Was soll man davon halten, wenn Werbetafeln im Eingangsbereich Aktivitäten der kleinen Charité von vor 14 Tagen bewerben? Was soll man davon halten, wenn hier Vorträge für das Publikum gehalten werden, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat? Wer da als Gast vorbei kommt, der muss telepathische Fähigkeiten oder Visionen haben!

Sind deutsche Wissenschaftler professionelle Romulaner, die irgendetwas erobern oder erklären wollen? Nein! Sie wollen nicht zum Zuge kommen, solange ihre Laienhaftigkeit mittels „Exzellenz-Mitteln“ belohnt wird. 

So kostet also Vieles unnützes Geld! Wir stecken alle in einer schwierigen Phase der EU und des Euro-Raumes! BILDUNG STATT BETON wird es in den nächsten Jahren nicht mehr geben! Auf "Wissenschaft und Forschung" wird im Rahmen der Eurokrise alles hereinbrechen, was auf den normalsterblichen Bürger hereinbrechen wird! Man betrachte die fast zaghaften aber wahrnehmbaren Zielsetzungen in den Vorgaben der EU-Kommission für den Finanzrahmen der EU ab 2014! 

Sollte ich in meinem Leben erneut eine Herz-OP benötigen, dann möchte ich das natürlich erneut in der Charité erledigt wissen!

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